Ja, ich weiß, ich bin eine treulose Tomate

Viel zu viel Zeit ist seit meinem letzten Beitrag hier vergangen. Ich will mich gar nicht dafür rechtfertigen oder entschuldigen. Nur eins dazu: ich hatte den Blog erstellt, um meine Gedanken irgendwie „loswerden“ zu können, als noch niemand von Mara wusste. Ich hatte Angst, vor Aufregung zu platzen – ich bin nämlich echt mies darin, Geheimnisse für mich zu behalten. Ich hatte aber anfangs auch ein bisschen Angst und wusste nicht, wie ich diese Neuigkeit nun verarbeiten soll. Was soll ich sagen? Es ist für mich einfach sehr schnell total normal geworden. 😀

Viel zu viel ist seit meinem letzten Eintrag hier passiert und ich werde versuchen, das ein oder andere noch nieder zu schreiben. Leider hab ich zu dem Thema nicht nur positives zu berichten – ich habe einen Menschen kennenlernen dürfen, der leider nicht so gut akzeptiert wurde und auch das muss einfach mal angesprochen werden.

Auch bei mir selbst gab es einige Veränderungen, sowohl positiv als auch negativ, ich werde das in meinem Steckbrief ändern – hier geht es schließlich nicht um mich.

Ich gelobe Besserung, was die Häufigkeit meiner Beiträge hier betrifft, aktuell hab ich dafür auch den ein oder anderen Moment Zeit.

Caro.

„Wie geht es eigentlich Mara?“

…klingt erst einmal wie eine ganz normale Frage, bedeutet für mich aber so viel mehr.

Fast 3 Jahre ist es nun her, dass ich von meiner großen Schwester erfahren habe, etwas weniger seit die Familie davon weiß. Am meisten Schwierigkeiten sich an den Namen zu gewöhnen, hatten unsere Großeltern – wohl auch, weil sie es einfach noch nicht ganz akzeptieren konnten. Umso mehr hat mich diese Frage unserer Oma gefreut, als ich von ein paar Tagen bei ihnen war. Sie kam einfach so, ganz ohne viel darüber nachzudenken und bedeutet doch so viel.

Ich freue mich unheimlich darüber, dass sie es wohl endlich verstanden haben und meine Schwester so akzeptieren können, wie sie ist! Es geschehen doch noch kleine Wunder…

Caro.

Immer ein Grund zur Freude

Die Tatsache, dass ich endlich, nach 20 Jahren des Bettelns, eine Schwester bekommen habe, freut mich ja schon extrem und das jeden Tag aufs neue. Aber zu lesen, dass sie immer mehr kleine Ziele erreichen kann, freut mich sogar noch mehr. Und das ist nicht so ein dahin gesagt es „Ich freu mich für dich.“, sondern so eine richtige Freude mit fettem Grinsen im Gesicht und tausend Emojis in der Nachricht. Und allein diese Gedanken schaffen es, mir an einem noch so grauen Tag ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. 🙂

Mach weiter so Schwesterherz! :3

Und seit heute darf ich mich nun auch darüber freuen, diesen Blog öffentlich mit meinem Profil eines Sozialen Netzwerkes zu teilen. 🙂

Ich muss gestehen, ein bisschen nervös bin ich schon, aber positives Feedback von außen kann ja nicht schaden. 😉

Caro.

„Für dich ist das schon so drin, oder?“

Ja, ist es. Ich habe eine große Schwester und finds immernoch geil 😀

Warum sollte sich das auch ändern? Für sie ändert es sich ja auch nicht, also leben wir alle damit :3

Ich muss aber echt sagen, dass es manchmal mehr und manchmal weniger in den Sinn kommt. So im täglichen Sprachgebrauch hab ich eben eine große Schwester, das ist völlig normal. Aber als ich neulich einen alten Lebenslauf auf dem Laptop zur Änderung hatte, ist mir das mal wieder mehr bewusst geworden: da stehen jetzt „nur noch“ zwei Brüder und eben eine große Schwester. Und ich freu mich immernoch wie ein kleines Kind an Weihnachten, dass ich nicht mehr „allein“ unter Brüdern bin (wobei das auch lustig was :D). Aber sind wir mal ehrlich, jeder braucht eine Schwester zum Beraten in Kleidungsfragen 😉

Danke, dass es dich gibt, Schwesterlein :*

Hab dich lieb :*

Caro.

Ich hab da mal ne Frage…

…mein Freund hat mir gestern die Frage aller Fragen gestellt: „Willst du meine Frau werden?“ und ich hab ja gesagt.

Nach der ganzen Aufregung und etliche Freudentränen später, hab ich mir natürlich die Frage gestellt, wer dann später am großen Tag meine Trauzeugin werden soll: die beste Freundin, die kleine Schwester meines zukünftigen, die Freundin, die seit Jahren wie eine kleine Schwester für mich ist?

Es ist zwar noch eine ganze Weile hin, aber ich frag trotzdem schon mal:

Schwesterherz, würdest du mir die Ehre erweisen, meine Trauzeugin zu werden? 

Schreib mir doch bitte deine Antwort :* (und dann später auch gerne hier drunter)

Caro.

~sie hat ja gesagt *o*

Über Dinge, die man wissen, aber irgendwie nicht fragen möchte…

Es kommt mir schon ewig vor, seit ich erfahren habe, dass ich jetzt eine große Schwester habe, dabei sind es grade erst 3 Monate. Trotzdem ist es „normal“ geworden und gehört zu mir, immerhin wollte ich immer eine Schwester. Und ich liebe die Vorstellung, nicht mehr „alleine“ unter Brüdern zu sein. 

Doch manchmal, wenn ich allein bin und viel Zeit zum Nachdenken habe, kommen mir komische Fragen in den Kopf. Fragen wie:

Darf ich es Freunden von mir erzählen? Freunden, die meine Schwester noch als Mann kennen?

Darf es unser leiblicher Vater erfahren, zudem von ihrer Seite seit Jahren keinerlei Kontakt mehr besteht? 

Und wenn ja, wie werden all diese Personen reagieren? 

Ich hab manchmal schreckliche Angst, mich zu verplappern – und es ist manchmal wirklich nicht leicht, das zu verhindern. Zuhause ist sie meine Schwester, aber ‚offiziell‘ mein Bruder,  Mama weiß Bescheid, aber die Großeltern noch nicht, mein Mann steht hinter ihr, aber was sagen seine Eltern wohl dazu?

Ich hätte nie gedacht, dass man über ein Thema so unendlich viele Fragen stellen kann. Und es hört ja noch lange nicht auf:

Wann wird sie Hormone bekommen, um gänzlich Frau werden zu können?

Sind OPs geplant?

Wer bezahlt die Hormone? Kann sie sich das leisten? 

Und dann gibt es da noch diese „Mädchen-Fragen“, die mich zum Glück zum schmunzeln bringen:

Schminkt sie sich? Kann ich ihr da helfen?

Trägt sie jetzt Absatzschuhe?

Ist sie hübscher, als ihre kleine Schwester? 

…Ich könnte ewig so weiter machen, aber werde wohl keine Antworten bekommen – ich trau mich einfach nicht zu fragen, aus Angst, sie zu verletzen. 

Ich hab dich lieb, große Schwester <3

Caro. 

Oh happy day

… Endlich weiß es die Familie. Ich bin so glücklich, dass die Nachricht so gut aufgenommen wurde und echt stolz auf dich, große Schwester, dass du den Mut gefunden hast, es ‚öffentlich‘ zu machen!

Ich denke, von nun an steht dir nichts mehr im Wege!

Caro.

Stillschweigen bewahren…

…ist nicht immer leicht. Tatsächlich fällt es mir manchmal doch recht schwer, mich nicht zu „verplappern“. Gerade beim Telefonieren mit Mama, wenn das Gespräch auf „den großen Bruder“ kommt, würde ich gerne zu „große Schwester“ korrigieren. Aber ich habs bis jetzt geschafft, also schaffe ich es auch weiter – so lange, wie sie es eben für nötig hält.

Jetzt, da ich genauer darüber nachdenke, finde ich es auch irgendwie aufregend als einzige aus der Familie davon zu wissen – ich würde sogar sagen, dass ich mich geehrt fühle diese Geheimnis wahren zu dürfen. Danke für dein Vertrauen, große Schwester!

Nichts desto trotz hoffe ich aber, dass du es bald schaffst, Mama und „dem Rest“ der Familie meine große Schwester vorzustellen.

Und bis es soweit ist, schreibe ich hier. (Danach natürlich auch noch)

Caro.

Über gute und schlechte Nachrichten

…wenn man einen Blog schreibt, den aus der Familie aktuell niemand finden soll, sollte man die Seite auch schließen, wenn die „Gefahr“ besteht, dass ein Familienmitglied an den Laptop geht… Tut mir Leid Schwesterchen…

Die schlechte Nachricht also zuerst: mein Mann hat den Blog gesehen, eins und eins zusammen gezählt und weiß nun Bescheid. Wie gesagt, tut mir leid…

Nun zur guten Nachricht: er hat die Nachricht echt gut aufgenommen und überraschend positiv reagiert – nur die Umstellung von „er“ auf „sie“ fällt ihm noch schwer. Er hat mir schwören müssen, Stillschweigen zu bewahren, also dürfte das eigentlich kein Problem sein. Er sagt, dass er meine Schwester gerne unterstützt, wenn er kann.

Ich hoffe, das beruhigt dich etwas und du bist mir nicht allzu sauer große Schwester. Ich bin nunmal leider ein vergesslicher Schussel – echt gefährliche Mischung.

Wie dem auch sei, es gab, soweit ich weiß, bis jetzt nur positive Reaktionen und ich hoffe inständig, dass dich das bestärkt.

Ich denke, das Comingout vor der Familie dürfte dann auch keine Probleme geben, dem seh ich echt optimistisch entgegen. 🙂

Hab dich lieb, große Schwester!

Caro.