[Mara] Plötzlich viele Schritte

Eine (romantische) Freundin meiner (romantischen) Freundin liegt aktuell im Krankenhaus und das gab mir die Möglichkeit, ein paar Fragen zu stellen, was ich vor etwas mehr als einer Woche tat. Ich habe viel darüber erfahren, wie das ganze abläuft, wie die Leute in dem Krankenhaus sind, wie viel Papierkram auf mich zukommt, …

Nach der Gulaschprogrammiernacht (auf der auch nochmal extrem viel mit lieben Wesen aufgearbeitet wurde und ich einige Ängste überwinden konnte) ging es mir nun plötzlich sehr gut – vor allem auch mit ganz viel Hoffnung. Kurz nicht aufgepasst, schon schrieb ich heute 2 meiner Ärzte und meine Therapeutin an und fragte nach Indikationsschreiben und klickte mir einen Termin in München.

Vorgespräch am 25.10.

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAA O_O

Ja, ich weiß, ich bin eine treulose Tomate

Viel zu viel Zeit ist seit meinem letzten Beitrag hier vergangen. Ich will mich gar nicht dafür rechtfertigen oder entschuldigen. Nur eins dazu: ich hatte den Blog erstellt, um meine Gedanken irgendwie „loswerden“ zu können, als noch niemand von Mara wusste. Ich hatte Angst, vor Aufregung zu platzen – ich bin nämlich echt mies darin, Geheimnisse für mich zu behalten. Ich hatte aber anfangs auch ein bisschen Angst und wusste nicht, wie ich diese Neuigkeit nun verarbeiten soll. Was soll ich sagen? Es ist für mich einfach sehr schnell total normal geworden. 😀

Viel zu viel ist seit meinem letzten Eintrag hier passiert und ich werde versuchen, das ein oder andere noch nieder zu schreiben. Leider hab ich zu dem Thema nicht nur positives zu berichten – ich habe einen Menschen kennenlernen dürfen, der leider nicht so gut akzeptiert wurde und auch das muss einfach mal angesprochen werden.

Auch bei mir selbst gab es einige Veränderungen, sowohl positiv als auch negativ, ich werde das in meinem Steckbrief ändern – hier geht es schließlich nicht um mich.

Ich gelobe Besserung, was die Häufigkeit meiner Beiträge hier betrifft, aktuell hab ich dafür auch den ein oder anderen Moment Zeit.

Caro.

„Wie geht es eigentlich Mara?“

…klingt erst einmal wie eine ganz normale Frage, bedeutet für mich aber so viel mehr.

Fast 3 Jahre ist es nun her, dass ich von meiner großen Schwester erfahren habe, etwas weniger seit die Familie davon weiß. Am meisten Schwierigkeiten sich an den Namen zu gewöhnen, hatten unsere Großeltern – wohl auch, weil sie es einfach noch nicht ganz akzeptieren konnten. Umso mehr hat mich diese Frage unserer Oma gefreut, als ich von ein paar Tagen bei ihnen war. Sie kam einfach so, ganz ohne viel darüber nachzudenken und bedeutet doch so viel.

Ich freue mich unheimlich darüber, dass sie es wohl endlich verstanden haben und meine Schwester so akzeptieren können, wie sie ist! Es geschehen doch noch kleine Wunder…

Caro.

1 Jahr lang Hormone – Happy E-day to me!

Damals (https://schwestern.im-baellebad.de/2019/04/08/mara-endlich-hormone/) konnte ich es kaum glauben dass es endlich so weit war und nun nehme ich schon seit einem Jahr die richtigen Hormone in meinen Körper auf 🙂

Die Dosis wurde immer mal leicht angepasst, gerade bin ich bei 3 Hub Gynokadin (1 Hub morgens, 2 abends, immer auf die gleiche Schulter), 200mg Progesteron und 5mg Androcur einmal pro Woche. Das Androcur ändert sich vielleicht nochmal, mal schauen.

Es gibt definitiv schon sehr gut sichtbare Veränderungen. Als erstes wurde meine Haut weicher (sagt jedenfalls meine Freundin), als ich dann Brustwachstum bemerkte war ich sehr glücklich. Inzwischen cheate ich nicht mehr wenn ich raus gehe, auch wenn da gerne noch mehr kommen darf ^^‘

Ich bin gespannt wie die Veränderungen an meinem Körper weiter gehen, ich fühle mich noch immer sehr gut damit und es ist definitiv mein Weg.

— Mara

[Mara] Nebenwirkungen, Medikamente, Depressionen

Die meisten Medikamente haben Nebenwirkungen (wenn nicht, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es sich um solche handelt, deren Wirksamkeit nicht über den Placebo-Effekt hinausgeht), das wissen wir ja alle. Manchmal können die Nebenwirkungen aber auch sehr viel mehr „rein hauen“ als erwartet …

Ich habe aktuell wieder sehr starke Probleme mit meinen Depressionen. Das ging irgendwann so etwa Oktober 2019 wieder los, weswegen ich auf ein anderes Antidepressiva gewechselt bin (von Mirtazapin auf Escitalopram). Es hat auch gegen die Depressionen geholfen, sorgte aber leider dafür, dass ich mich nicht mehr sinnvoll auf irgendwas konzentrieren konnte, da ADHS-ähnliche Symptome auftraten bzw. spürbar wurden (das wird vielleicht mal ein anderer Blogpost). Also nochmal gewechselt, auf ein ähnliches anderes Antidepressiva (Sertralin).

Irgendwann in dem Zeitraum als ich mit Sertralin anfing merkte ich wieder mehr Probleme die sich auf einen hohen Testosteron-Spiegel zurückzuführen ließen, fragte also bei meiner Gynäkologin nach einem Testo-Blocker, den ich auch verschrieben bekam (Androcur, 5mg täglich). Eine der beschriebenen Nebenwirkungen von Androcur ist Depression. Es gibt sogar eine Kontraindikation bei starken Depressionen, also dürfte ich es eigentlich gar nicht verschrieben bekommen.

Da mir das Androcur aber für den geplanten Zweck hilft, möchte ich nicht ganz drauf verzichten. Vielleicht kann ich mit der Dosis runter gehen, das sehe ich an meinen Hormonwerten die ich in den nächsten Tagen bekommen sollte. Aufgrund meiner aktuellen psychischen Verfassung (ich bin nicht wirklich Arbeitsfähig. Versuche noch ein paar Dinge im wichtigen Projekt fertig zu machen und zu übergeben und bereite mich auf eine Auszeit vor..) sollte ich da auf jeden Fall etwas ändern … nur nehme ich aktuell seit etwas über eine Woche Venlafaxin statt Sertralin .. an mehreren Medikamenten auf einmal schrauben ist leider selten sinnvoll, da es dann leider keinen Hinweis mehr darauf gibt, welche Änderung nun die ausschlaggebende war.. zumindest wenn mehrere Medikamente auf die gleichen Symptome wirken.

Ich weiß noch nicht ganz was ich mache. Ich hab jedenfalls meinem Psychiater eine E-Mail geschickt, ob eine Anpassung der Dosis vom Venlafaxin sinnvoll wäre. Je nach Hormonwerten (Blut wurde am Montag genommen), werde ich auch noch vorschlagen mit der Androcur Dosis runter zu gehen – meine Gynäkologin ist definitiv dafür, würde auf 5mg alle 2 oder 3 Tage hinauslaufen.

Mal sehen was das noch wird ..

TL;DR:

  • Medikamente können mehr rein hauen als erwartet
  • Androcur kann echt böse auf die Psyche schlagen
  • vergesst nicht, allen euren Ärzten jeweils alle Änderungen an eurer Medikation alle anderen Ärzte mitzuteilen

[Mara] Endlich: Hormone

Heute hatte ich wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin. Nach kurzem Gespräch über meine Hormonwerte (beim letzten Termin wurde Blut abgenommen, ich habe bereits erhöhte Östrogen-Werte) stand fest, dass ich ein Rezept bekomme. Dann noch etwas mehr über (Neben-)Wirkung, Einnahme und ähnliches geredet und raus gegangen mit einem Rezept (Gynokadin und Progesteron (Kapseln und Gel)) und einer Dose Gynokadin, die sie als Probe noch im Schrank hatte.

Tag 0 HRT :3

Immer ein Grund zur Freude

Die Tatsache, dass ich endlich, nach 20 Jahren des Bettelns, eine Schwester bekommen habe, freut mich ja schon extrem und das jeden Tag aufs neue. Aber zu lesen, dass sie immer mehr kleine Ziele erreichen kann, freut mich sogar noch mehr. Und das ist nicht so ein dahin gesagt es „Ich freu mich für dich.“, sondern so eine richtige Freude mit fettem Grinsen im Gesicht und tausend Emojis in der Nachricht. Und allein diese Gedanken schaffen es, mir an einem noch so grauen Tag ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. 🙂

Mach weiter so Schwesterherz! :3

Und seit heute darf ich mich nun auch darüber freuen, diesen Blog öffentlich mit meinem Profil eines Sozialen Netzwerkes zu teilen. 🙂

Ich muss gestehen, ein bisschen nervös bin ich schon, aber positives Feedback von außen kann ja nicht schaden. 😉

Caro.

[Mara] Die kleinen Dinge, stillschweigend

Irgendwann im Januar (glaube ich, vielleicht auch Februar?) habe ich eine Mail an meine Bank geschickt, mit der Bitte meinen Namen und die Anrede zu ändern. Als Anhang das unterschriebene Namensänderungsformular und Scan von Personalausweis + dgti Ausweis.

Bis heute habe ich keine Antwort darauf bekommen.

Gerade habe ich zufällig gesehen, dass in den MasterCard Transaktionsbenachrichtungen plötzlich „Sehr geehrte Frau Grosch“ steht. Ins Online-Banking eingeloggt – und tatsächlich, da steht mein richtiger Name :3

Ob ich demnächst auch eine neue MasterCard bekomme? Stillschweigend im Briefkasten, die Gebühr für die neue Karte ebenso Stillschweigend abgebucht? Beschweren würde ich mich nicht, fänds nur lustig 😀

Aber vielleicht kommt ja irgendwann auch doch noch eine Antwort 🙂

(nein, ich bekomme dafür keine Werbeeinnahmen)

[Mara] Meilensteine

Ab und zu gibt es Meilensteine. Dinge, die mir wichtig erscheinen und über die ich mich wahnsinnig freue. Leider vergesse ich meist, diese mit euch zu teilen. Oftmals vergesse ich auch daran zu denken, was ich schon geschafft habe, was sehr oft dazu führt, dass ich denke es geht nichts voran. Sehr viel Frust kommt daher.

Daher nun hier eine Liste mit Dingen die ich schon erreicht habe, zum einen für euch aber auch für mich, damit ich selber etwas habe um nachschauen zu können, was ich seit Juli 2018 schon geschafft habe:

  • Coming Out – das war hart und ich kenne Menschen die viele Jahre dafür brauchten
  • Jobwechsel, Arbeitsvertrag als Softwareentwicklerin. Seit Dezember 2018 muss ich mich nicht mehr verstecken
  • Ergänzungsausweis – endlich ein Ausweisdokument das offiziell genug aussieht um sogar eine neue AOK Karte zu bekommen
  • AOK Karte mit richtigem Name – dank Ergänzungsausweis ging das sehr Problemlos (danke an die AOK Plus in Chemnitz dort keine Probleme gemacht zu haben [nein ich bekomme dafür keine Werbeeinnahmen])
  • Laser-Epilation angefangen – zufällig. O_o
  • Bald Beginn der HRT? Drückt mir am 8.4. die Daumen, bitte?

„Für dich ist das schon so drin, oder?“

Ja, ist es. Ich habe eine große Schwester und finds immernoch geil 😀

Warum sollte sich das auch ändern? Für sie ändert es sich ja auch nicht, also leben wir alle damit :3

Ich muss aber echt sagen, dass es manchmal mehr und manchmal weniger in den Sinn kommt. So im täglichen Sprachgebrauch hab ich eben eine große Schwester, das ist völlig normal. Aber als ich neulich einen alten Lebenslauf auf dem Laptop zur Änderung hatte, ist mir das mal wieder mehr bewusst geworden: da stehen jetzt „nur noch“ zwei Brüder und eben eine große Schwester. Und ich freu mich immernoch wie ein kleines Kind an Weihnachten, dass ich nicht mehr „allein“ unter Brüdern bin (wobei das auch lustig was :D). Aber sind wir mal ehrlich, jeder braucht eine Schwester zum Beraten in Kleidungsfragen 😉

Danke, dass es dich gibt, Schwesterlein :*

Hab dich lieb :*

Caro.